Unter welchen Bedingungen Orangenpflücker in Süditalien leben, dokumentiert die italienisch-deutsche Fotografin Isabell Zipfel.
In der „Fabbrica“, einem von afrikanischen Tagelöhnern besetzten Fabrikgebäude in der Stadt Rosarno in der Region Kalabrien, leben ausschließlich Männer. Hier gibt es keinen Strom, kein fließendes Wasser und keine Heizung. Ohne Papiere, Visum und Geld können sie in kein anderes Land weiterziehen.
Die meisten Erntehelfer schlafen in leerstehenden Hütten, in Zelten oder Baracken, die sie aus Plastik oder Kartons angefertigt haben. Im Zeltlager der 15.000-EinwohnerInnen-Stadt Rosarno leben auch Frauen. Während die Männer hoffen, am Arbeitsstrich für die Ernte angeheuert zu werden, arbeiten die Frauen als Prostituierte im Bordell. Ihre provisorischen Unterkünfte werden regelmäßig von der Polizei geräumt. Hunderttausende SaisonarbeiterInnen sind in Italien in Obst- und Gemüseplantagen im Einsatz. Ihre existentielle Notlage und ihre Rechtlosigkeit machen sich auch Mafia-Clans wie die 'Ndrangheta zunutze. chrit
Fotos: Isabell Zipfel / isabell-zipfel.photoshelter.com
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